Interreligiöses Lernen und interreligiöser Dialog vor Ort - Besuch der Bait-ul-Qaadir Moschee in Vechta

Die Mitglieder der Ahmadiyya Gemeinden haben keinen leichten Stand. Sie selbst verstehen sich als Muslime, von den übrigen Muslimen werden sie aber offiziell und in der Regel nicht als Muslime anerkannt. Ihre Stellung im Islam ist nicht nur durch den Vorwurf der Häresie, sondern auch durch eine Spaltung der Gemeinde bestimmt. Ihr Gründer versteht sich als Inkarnation Jesu Christi, Krishnas und Buddhas. Neben dem Koran haben seine Schriften für die Gläubigen eine große Bedeutung. Den Djihad verstehen sie vornehmlich als Kampf mit sich selbst. Gewalt im Interesse der Glaubensverbreitung lehnen sie ab. Die am Ende des 19. Jahrhunderts gegründete muslimische Reformgemeinde hat in ihrem Ableger der  „Ahmadiyya Muslim Jamaat in Deutschland“ im Vechtaer Industriegebiet eine eigene Moschee, die Bait-ul-Qaadir Moschee, errichtet.
Im Interesse des interreligiösen Lernens und Dialogs haben Studierende der Universität Vechta zusammen mit ihrem Seminarleiter, Prof. Dr. Cyprian Rogowski, und dem Inhaber des Lehrstuhls für Praktische Theologie, Prof. Dr. Prof. h.c. Egon Spiegel, die Gemeinde besucht. Sie haben in diesem Rahmen einem Freitagsgebet und einer via Skype übertragenen Ansprache des in London residierenden Kalifen beigewohnt. Im Anschluss daran haben sie sich mit dem Leiter der Gemeinde, Herrn Butt, sowie dem Imam, Herrn Syed Salman Shah, bei Kaffee, Tee und Kuchen ausgetauscht. Vor einem Jahr hat Professor Rogowski mit einem anderen Kurs die muslimische Gemeinde in der Vechtaer Rombachstraße besucht. Dieser Gemeinde steht ein aus der Türkei abgestellter Imam vor.

Foto: Die Seminarteilnehmer/innen zusammen mit Gläubigen der Ahmadiyya Muslim Jamaat, dem Imam, Herrn Syed Salman Shah, sowie dem Leiter der Gemeinde, Herrn Butt, und den Professoren Rogowski und Spiegel (Bildmitte v.l.) im Gebetsraum der Moschee