Hoher Besuch aus dem Vatikan – Erzbischof Emery Kabongo im Institut für Katholische Theologie

Zugegeben, er ist nicht eigens dazu nach Vechta gereist, um an einem religionspädagogischen Seminar der Universität Vechta teilzunehmen: Erzbischof Emery Kabongo. Und es kommt auch nicht von ungefähr, dass auf dem Foto, das seinen Auftritt im Seminar dokumentiert, der Reiseunternehmer Hans Höffmann mit seinem Sohn und Geschäftsführer Andreas Höffmann zu sehen sind. Wie schon oft, ist der Erzbischof auch diesmal Gast der Familie Höffmann. Und weil in diesem Zusammenhang auch Prof. Dr. Prof. h.c. Egon Spiegel den Erzbischof treffen und mit ihm bei solchen Begegnungen hoch interessante Diskussionen führen darf, konnte es nicht ausbleiben, dass seine Exzellenz sich gerne auch einmal zu einer Seminarveranstaltung einladen ließ – für die Studierenden die Begegnung mit einem hohen Vertreter der Kurie aus allernächster Nähe und ein Statement mit der spirituellen Überzeugungskraft eines Mannes, der in einem der blutgetränktesten Länder Afrikas aufgewachsen ist, der Demokratischen Republik Kongo (früher Zaire) und der nicht nur in zahlreichen Ländern der Welt wichtige diplomatischen und administrativen Aufgaben des Vatikan übernommen hatte, sondern schließlich vom polnischen Papst Johannes Paul II. zu dessen persönlichem Sekretär ernannt wurde. Das Thema seines prägnanten Vortrages vor den Studierenden: Gott und die Liebe oder Die Liebe und Gott. Mit diesem traf der Erzbischof exakt das, was inhaltliches Zentrum der Seminarveranstaltung ist: das Ineinander der soziologischen Horizontale (Beziehung) und der theologischen Vertikale (Gott). Diesen von den Studierenden reflektierten Zusammenhang vertiefte der Erzbischof durch ein beeindruckendes Bekenntnis: hiernach gibt es nur eine einzige innere Basis der Liebe, diese ist, aus induktiver wie deduktiver Perspektive, Gott. Kabongo, der sich ausdrücklich darüber freute, in der Veranstaltung auch einem muslimischen Studenten begegnen zu dürfen, gab den Studierenden am Ende seinen Segen.
Eigener Diskussionspunkt im kleinen Kreis und Anschluss an die Veranstaltung  war das Verhältnis der angehenden Religionslehrer/innen zur Kirche. Hier erfuhr der Erzbischof einiges Neue. Der heutige Typ Religionslehrer bzw. Religionslehrerin unterscheidet sich erheblich von dem vor- und unmittelbar nachkonziliaren, nicht zuletzt durch sein Verhältnis zur Kirche.